Die minimalistische Garderobe: Nie mehr „Nichts zum Anziehen“!
Du möchtest deinen Kleiderschrank vereinfachen, deine Kleidung reduzieren eine vielseitigere und unkompliziertere Garderobe schaffen und dir damit das Leben (besonders das morgendliche Anziehen…) leichter machen?
Damit bist du nicht allein.
In den letzten Jahren haben der minimalistische Kleiderschrank und diesbezüglich speziell die Capsule Wardrobe immer mehr an Popularität gewonnen, und viele Menschen erkennen die Vorteile, die es mit sich bringt, weniger Kleidung zu haben, die man dafür dann tatsächlich liebt und trägt.
Ich muss es definitiv wissen. 🙈
Als früherer Shopaholic, mit insgesamt 5 Metern (!) übervollem Kleiderschrank, habe ich aus erster Hand erfahren, wie eine minimalistische Garderobe (auch bezeichnet als Capsule Wardrobe oder Kapsel-Garderobe) die Entscheidungsmüdigkeit verringert, Zeit und Geld sparen und ein Gefühl der Ruhe und Klarheit im Alltag schafft.
Für mich hat sich das Leben dadurch grundlegend verändert!
Jetzt denkst du dir wahrscheinlich: Hört sich gut an, aber wo soll ich anfangen?
Ich weiß, dass sich Vereinfachung überwältigend anfühlen kann (du erkennst die Ironie dahinter, oder? 😂), vor allem, wenn du daran gewöhnt bist, seeeeehr viele Optionen zu haben.
In diesem Blogbeitrag bekommst du 20 praktische Tipps und Tricks, die dir dabei helfen, Schritt für Schritt eine (nach deinen Regeln) minimalistische Garderobe zu kreieren, die zu dir passt.
Vom Entrümpeln deines Kleiderschranks bis hin zur Auswahl vielseitiger Teile, die sich flexibel kombinieren lassen, erfährst du hier alles, was du wissen musst, um eine stilvolle und nachhaltige Garderobe zu kreieren, die deinen persönlichen Stil widerspiegelt.
Machen wir uns also auf die Reise zu einem einfacheren, bewussteren Kleiderschrank!
Um ein beliebtes Vorurteil gleich vorwegzunehmen: Es geht NICHT darum, auf Teufel komm raus nur noch 30 oder 40 Kleidungsstücke zu haben. Es dürfen auch mehr sein (sind es bei mir auch), aber es müssen die für dich richtigen Teile sein: Also ausschließlich Kleidungsstücke, die du wirklich magst und regelmässig trägst.
Los geht’s.

Kleidung reduzieren und freuen: 20 Tipps und Tricks für deinen minimalstischen Kleiderschrank
1. Mach dir bewusst, dass du einen Stil bewundern kannst, ohne ihn selbst tragen zu wollen
Früher habe ich so viel Geld für Dinge ausgegeben, die ich toll fand, aber nie trug, und ich konnte mir nie so richtig erklären, warum … bis ich erkannt habe, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem Bewundern eines Stils an jemand anderem und dem Wunsch, ihn selbst zu tragen.
Ich liebe zum Beispiel Tüllröcke (z. B. als Stilbruch in Kombination mit einer Lederjacke) und hatte früher 5 Stück davon im Schrank, die ich alle heiß geliebt habe (am Bügel und bei anderen) aber nie getragen habe, weil sie mir an mir selbst dann doch nicht gefallen haben). Das war einfach nicht ich.
Wenn du also auch Kleidungsstücke hast, die du zwar am Bügel liebst, aber nie trägst, könnte das daran liegen, dass du sie einfach nicht an DIR liebst.
Wenn du das erkannt hast, wird es dir leichter fallen, bestimmte Teile aus deinem Kleiderschrank zu verbannen.
Heute weiß ich, dass sie mir gefallen haben, so wie man Kunst in einem Museum genießt. Ich mag viele Kunstwerke, aber das bedeutet nicht, dass ich sie alle in meinem Wohnzimmer aufhängen möchte!
Das ist eine einfache Einsicht, aber diese Erkenntnis hat definitiv einen Aha-Effekt für mich bewirkt!

2. Achte auf die Materialien
Man kann die schönsten Kleidungsstücke im Schrank haben, aber wenn sie sich auf der Haut nicht gut anfühlen, dann wird man morgens fast immer nach etwas anderem greifen.
Das war bei mir früher ganz oft der Fall. Obwohl ich das Aussehen meiner vielen „modischeren“ Kleidungsstücke liebte, trug ich in der Realität am liebsten Baumwoll-T-Shirts und Jeans/weiche Stoffhosen sowie Kleider aus Baumwolle oder Viskose. Teile aus synthetischen Stoffen wie Polyester blieben regelmässig ungenutzt im Schrank hängen und wenn ich sie dann doch mal getragen habe, habe ich mich darin immer unwohl gefühlt und mich geärgert.
Als mir das klar wurde, ging mir ein Licht auf. Meine Stoffauswahl erklärte, warum ich so viele Dinge, die ich zu lieben glaubte, nicht trug. Inzwischen kenne ich meine Favoriten-Stoffe.
Alles andere, und sei es optisch noch so hübsch, habe ich aussortiert und lasse ich beim Shoppen inzwischen links liegen.

3. Gewöhne dich daran, Outfits zu wiederholen
Früher dachte ich, dass ich, um stilvoll zu sein, den neuesten Trends folgen und immer wieder neue Outfits mit neuen Kleidungsstücken zusammenstellen muss.
Ich trug viel Fast Fashion, schlecht gemachte, qualitativ minderwertige Teile, die in der einen Saison in und in der nächsten wieder out waren; Kleidungsstücke, die nicht wirklich zu mir passten, aber das war mir egal, solange ich eine Vielzahl von Looks vorzeigen konnte.
Aber weißt du was? Wenn ich auf diese Zeit meines Lebens zurückblicke, im Vergleich zu heute, fühlte ich mich damals nie sehr selbstbewusst, und ich bin sicher, das hat man gemerkt.
Glücklicherweise habe ich für mich schließlich die Magie einer persönlichen Uniform und die Capsule Wardrobe entdeckt.
Und nein, das bedeutet nicht, dass ich jeden Tag genau das Gleiche trage! Natürlich kann man das, wenn man möchte, aber ich ziehe es vor, ein paar flexible Outfit-Rezepte zu definieren, die ich liebe (sogenannte Outfitformeln).
Diese Outfits sind erprobt und bewährt, die Formeln sind immer die gleichen und ich kann sie mit verschiedensten Kleidungsstücken „füllen“.
Auch wenn ich sie immer wieder trage, fühle ich mich gut, weil ich immer meine Lieblingsoutfits trage. Ich verbringe weniger Zeit mit dem Anziehen und fühle mich modischer denn je.
Ein Beispiel für eine Outfitformel: Schmal geschnittene Jeans + lockeres T-Shirt, in die Hose gesteckt + Blazer + Sneakers

4. Setze dir selbst Grenzen und definiere deine eigenen Moderegeln
Es ist so einfach, sich daran zu orientieren, was man laut Zeitschriften oder sozialen Medien tragen sollte oder nicht. (Wer erinnert sich noch an die Listen mit den „Do’s and Don’ts“, die früher so beliebt waren!)
Es wäre schön, wenn es da eine gewisse Konsistenz gäbe.
Stattdessen ändern sich die Stile jede Saison (sonst würde die Textil-Wirtschaft ja viel weniger Gewinn machen), so dass viele von uns überquellende Schränken und ein Sammelsurium an unkoordinierter, schlecht kombinierbarer Kleidung zuhause haben.
Mit anderen Worten: Ein Schrank voller Kleidung, aber nichts anzuziehen ….
Tatsächlich tragen die meisten Frauen nur etwa 20% ihrer Kleidung regelmässig. Der Rest sind Schrankhüter.
Hier ein Tipp, der dir enorm helfen wird:
Formuliere auf einer realistischen Basis deine persönlichen Stil-Regeln.
Das heisst: Definiere genau, welche Art von Kleidungsstücken du tragen möchtest und welche nicht.
Wie du das herausfindest? Das ist viel einfacher als du jetzt vielleicht denkst!
Schau dir einfach ganz genau deine „20%-Kleidungsstücke“ an, also all die Teile, die du regelmässig und gerne trägst! Was zeichnet sie aus (Schnitte, Materialien, Farben, Muster …)? Leg am besten alle diese Teile aufs Bett, schau genau hin und mach dir Notizen.
Wenn du damit fertig bist: Was zeichnet im Gegensatz dazu die restlichen 80% deiner Kleidung aus, also die Teile, die du selten bis nie oder ungern trägst? Schreibe auch die „No-Gos“ in Stichpunkten auf.
So bekommst du ein objektives, auf der Realität (und nicht auf Wunschdenken) basierendes Bild.
Ich trage zum Beispiel keine Poloshirts oder Hoodies, die Farben Bordeaux und Orange, keine Wasserfall-Ausschnitte oder Rollkragenpullover (darin fühle ich mich einfach nicht wohl), kein Polyester und ich kaufe keine Sachen, die nur chemisch gereinigt werden können (ich bin viel zu faul, um sie reinigen zu lassen).
Dieses Wissen ist wichtig, denn es ist der erste Schritt zur Vereinfachung.
Du erstellst damit deine eigene persönliche Liste der „Do’s and Don’ts“, die du als Leitfaden beim Ausmisten deines Kleiderschranks UND beim Einkaufen verwenden kannst (damit du keine Kleidung mehr kaufst, die du nie trägst).Es ist ein einfaches Konzept, aber es ist sehr hilfreich, wenn du deinen eigenen minimalistischen Stil kreierst.
Wenn du wissen möchtest, wie du deinen Kleiderschrank am besten aussortierst und dich mit gutem Gefühl von überflussigem Ballast trennst, dann empfehle ich dir diesen Artikel.
Hol dir dann unbedingt auch meine kostenlose Checkliste mit 33 nervigen und überflüssigen Dingen, die du sofort aus deinem Kleiderschrank werfen solltest.

5. Vermeide Kleidung, die spezielle Unterwäsche erfordert
… es sei denn, du besitzt diese bereits und fühlst dich beim Tragen zu 100 % wohl.
Kaufe zum Beispiel kein Kleid, für das du erst noch einen Spezial-BH kaufen musst, bevor du es tragen kannst.
6. Überlege, inwiefern du bereit bist, für Mode zu leiden
Wir kaufen Jeans, die nicht richtig passen, nur weil sie im Angebot sind, oder zwängen uns in hohe Absätze, die unsere Füße quälen und dann nie wieder getragen werden.
Glaub mir, ich verstehe das, ich habe es lange genauso gemacht. Es ist so einfach, sich etwas einzureden, wenn man beim Einkaufen ist und sich in schöne Kleidungsstücke oder Schuhe verliebt oder sie an anderen sieht.
Aber sei ehrlich zu dir selbst. Wenn du im Alltag immer wieder zu flachen Sandalen, Sneakers, Jeans und lockeren Tanktops greifst, wirst du den Bleistiftrock, die taillierte Bluse oder die Highheels wahrscheinlich nicht lange oder oft tragen.
Als ich mir darüber klar geworden bin, wie wichtig Bequemlichkeit in meiner Garderobe ist, habe ich aufgehört, alles zu kaufen (und zu behalten), was diese Bequemlichkeits-Kriterien nicht erfüllt.

7. Leihen statt kaufen
Ein einfacher Tipp für eine minimalistische Garderobe ist es, Kleidung zu leihen, von der du weißt, dass du sie nur einmalig oder für eine kurze Zeit benötigst. Zum Beispiel, wenn du ein Kleid für besondere Anlässe brauchst.
Es gibt Unternehmen, bei denen du hochwertige Kleidungsstücke für relativ wenig Geld mieten kannst und es ist nachhaltig (für die Erde und deinen Kleiderschrank), weil du die Kleidungsstücke nach dem Tragen zurückgibst.
Zugegeben, es handelt sich um eine neue Branche, aber es entstehen täglich neue Unternehmen.
8. Mach dir bewusst, dass du nicht dadurch definiert wirst, was du trägst
Ich weiß, dass die meisten von uns das auf intellektueller Ebene ganz genau wissen, aber unsere Entscheidungen erzählen oft eine andere Geschichte.
Deshalb hängen wir an Kleidern, die uns nicht mehr passen, die wir an anderen Menschen schön finden oder es fällt uns schwer, uns von Dingen zu verabschieden, die uns an unsere Jugend erinnern. Wir hängen immer noch daran, wer wir in diesen Kleidern waren, oder glauben zu sein, und deshalb fällt uns das Loslassen schwer.
Wenn du damit zu kämpfen hast, empfehle ich dir, Zeit in die Steigerung Ihres Selbstwerts zu investieren. Je selbstbewusster du dich fühlst, desto weniger brauchst du deine Kleidung, um dich zu definieren.
Und dann fängt das sich Kleiden erst an, wirklich Spass zu machen, weil du dann die Kleidung trägst, auf die du wirklich Lust hast, ohne Ängste, was andere darüber denken könnten.

9. Such dir eine gute Änderungsschneiderei
Kleiner Realitätscheck: Wenn du Mode von der Stange kaufst (99 % des Angebots auf dem Markt), dann hast du wahrscheinlich immer mal wieder mit Passformproblemen zu kämpfen.
Dabei geht es nicht unbedingt nur um deine Größe, sondern auch um deine Körperform. Es gibt kein Teil, das jedem passt, denn jeder Körper ist anders.
Hier kann eine Schneiderin helfen. Wenn du Schwierigkeiten hast, wichtige Kleidungsstücke zu finden, die dir gut passen – z.B. klassische Stücke wie Jeans in der richtigen Länge oder Hemden mit Knopfleiste -, oder solche im Schrank hast und nicht trägst, dann brauchst du einen Schneider, der neue Teile für dich ändert.
Er oder sie kann vielleicht sogar etwas, das du bereits besitzt, anpassen, so dass du ein hochwertiges Kleidungsstück erhältst, das genau auf dich zugeschnitten ist, ohne etwas Neues suchen zu müssen.

10. Kleidung reduzieren, aber richtig: Mach einen ehrlichen Kleiderschrank-Check
Ich glaube, dass Unordnung in jeder Form aus einem Mangel an Klarheit resultiert.
Das gilt besonders für den Kleiderschrank.
Bei so vielen Menschen ist das, was sie glauben, gerne zu tragen, und das, was sie tatsächlich tragen, zwei völlig verschiedene Dinge, siehe dazu auch die Punkte 2, 3 und 4. So kommt es, dass wir am Ende zu viel Kleidung haben, aber trotzdem nichts zum Anziehen.
Wie kann man das also ändern?
Ich denke, der beste Weg ist, mit einer objektiven Bestandsaufnahme des Kleiderschranks zu beginnen. Ein wenig habe ich das ja schon unter Punkt 3 beschrieben.
Schau dir genau an, was du tatsächlich trägst und warum, und umgekehrt, was du nicht trägst und warum.
Das ist wie eine Detektivarbeit: Was verraten dir deine Lieblingskleidungsstücke über deinen persönlichen Stil? Du wirst staunen, was man da alles herausfinden kann.
Anschliessend kannst du mit gutem Gefühl all das aussortieren, was nicht (mehr) dazu passt.
Lies dir dazu unbedingt auch meinen passenden Blog-Artikel dazu durch:
Ich habe schon Hunderten von Frauen geholfen, ihre Kleidung zu reduzieren, ohne Stress und Überforderung, indem ich meinen einzigartigen Ansatz verwendet habe, der die Entscheidungsmüdigkeit reduziert und dir hilft, deine eigene Capsule Wardrobe zu erstellen.
Verabschiede dich von Dingen, die du nie trägst, und freu dich auf einen funktionalen Kleiderschrank voller Kleidungsstücke, die du jeden Tag unbedingt anziehen möchtest!

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11. Kaufe mit einer Liste ein, gewähre dir ausreichend Bedenkzeit und recherchiere immer vorher
Seien wir ehrlich – Bekleidungsgeschäfte (und Online-Shops) sind darauf ausgerichtet, uns zu manipulieren.
Alles, von den Auslagen bis zur Musik (und manchmal sogar die Gerüche!), ist sorgfältig darauf ausgerichtet, uns zum Kauf zu bewegen. Abermillionen Euros werden für Verbraucherforschung ausgegeben, weil die Einzelhändler wollen, dass wir impulsive Kauf-Entscheidungen treffen.
Deshalb kaufen wir immer wieder Kleidung, die wir dann nicht tragen.
Dagegen gibt es eine einfache Lösung: Kaufe immer mit einer Liste ein, gewähre dir Bedenkzeit und recherchiere zuerst.
Werde dir vor dem Einkauf darüber klar, was du brauchst, und sei dabei präzise. Wenn du eine schwarze Hose willst, welchen Stil willst du genau? Welche Passform? Und welcher Stoff?
Ich lese auch gerne Rezensionen – du wärst überrascht, welche Informationen du online finden kannst.
Wenn du dich auf wenige Optionen beschränkst (oder zumindest klare Kriterien hast), bevor du einkaufen gehst, lässt du dich weniger von Marketing-Tricks beeinflussen oder von deinem Ziel ablenken.
Wenn du beim Shoppen der Meinung bist, etwas unbedingt kaufen zu wollen, dann verlass das Geschäft und geh einen Kaffee trinken, verlasse die Shopping-App, oder noch besser, schlafe eine Nacht darüber.
Viele Wünsche verpuffen einfach im Nichts, wenn man den nötigen Abstand hat. Du kannst die „Bedenkzeit“ auch gut dazu nutzen, zuhause in deinem Kleiderschrank zu schauen, ob du nicht vielleicht schon etwas ganz ähnliches hast.

12. Sag Tschüss zum Perfektionismus
Bevor ich angefangen habe, mich minimalistischer zu kleiden, habe ich viel Zeit damit verbracht, nach der perfekten Jeans zu suchen … und dem perfekten weißen T-Shirt … und dem perfekten klassischen Trenchcoat … und dem … Ich denke, du weißt, was ich meine.
Ich glaube an Qualität statt Quantität. Aber ich glaube auch, dass das ein Abrutschen in ungesunden Perfektionismus bedeutet, wenn man es übertreibt.
Denn die Sache ist die: Perfekt gibt es nicht. Du kannst dir die tollste Lederjacke deiner Träume kaufen, und dann siehst du nächste Woche jemanden mit einer, die dir besser gefällt, und plötzlich ist deine nicht mehr gut genug. So ist das nun mal, wenn man nach Perfektion strebt. Ich kann dir garantieren, dass es immer etwas Besseres geben wird.
Wenn du das akzeptierst (in deiner Garderobe und in jedem Bereich deines Lebens), kannst du dir sagen: „Gut genug ist gut genug“.
Ich will damit nicht sagen, dass du dich mit schlechter Qualität zufrieden geben sollst, aber denke auch an deine Zeit, dein Geld und deine Energie.
Denk daran, dass es wichtigere Dinge im Leben gibt als die perfekte Garderobe (ob minimalistisch oder nicht), und das zu akzeptieren, wird dich befreien.

13. Saum, Ausschnitt und mehr: Wissen, was man mag!
Die meisten Menschen bevorzugen bestimmte Saumabschlüsse, Ausschnittformen, Taillenhöhen usw.
Um eine funktionale, minimalistische Garderobe zu kreieren, ist es wichtig, sich über seine Vorlieben klar zu werden (siehe Punkt 2 und 10).

14. Experimentiere mit Verzicht
Die meisten von uns haben fast rund um die Uhr Zugang zu Geschäften, und deshalb haben wir uns daran gewöhnt, dass unsere Bedürfnisse sofort befriedigt werden.
Wenn ich zum Beispiel ein Kleid anprobiere und es mir mit den Schuhen, die ich gerade im Schrank habe, nicht gefällt, kann ich in wenigen Minuten online ein neues Paar kaufen (und es am nächsten Tag liefern lassen!).
Manchmal ist diese Bequemlichkeit ein Geschenk, aber seien wir ehrlich – sie tut uns nicht immer gut.
Anstatt auf hochwertige, gut verarbeitete Kleidungsstücke zu sparen, kaufen wir impulsiv alles, was gerade im Angebot ist; anstatt auf die nächste Saison zu warten, um unsere Garderobe zu aktualisieren, stöbern wir einmal pro Woche nach neuen Styles; und anstatt uns mit dem zu begnügen, was wir haben, überfüllen wir unsere Schränke mit Dingen, die irgendwann in Spendenzentren oder auf dem Müll landen werden.
Ich kenne das aus eigener Erfahrung, und ich verstehe die Versuchung.
Aber wenn du weniger, aber dafür besser einkaufen willst, besteht der erste Schritt darin, langsamer zu werden und ab und zu auf Pause zu drücken.

15. Pflege deine Kleidung richtig
Eine der Herausforderungen eines minimalistischen Kleiderschranks mit einer kleinen Auswahl an Kleidungsstücken besteht darin, dass man sich besser um sie kümmern muss.
Hier sind ein paar Tipps, die sich bei mir bewährt haben:
- Wasche deine Kleidung seltener – ich weiß, dass das sehr von deinem Lebensstil abhängt (ohne Kinder ist es natürlich einfacher) aber jedes bisschen hilft. Versuche, deine Kleidung gut auszulüften und zwischen den Waschgängen öfter zu tragen.
- Vermeide den Trockner – Lufttrocknen ist viel schonender für deine Kleidung und deine Stromrechnung!
- Lese (und befolge) die Pflegehinweise. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein, aber ich gebe zu, dass ich damit früher sehr nachlässig war. Heute schaue ich mir immer die Waschanleitung an, und wenn ich nicht bereit bin, sie zu befolgen, kaufe ich das Teil erst gar nicht!

16. Organisiere deinen Kleiderschrank gut
Ich persönlich finde, dass ein ästhetisch ansprechender, gut strukturierter Kleiderschrank mir dabei hilft, meine Garderobe zu reduzieren. Ich möchte ihn nicht mit überflüssiger Kleidung vollstopfen, weil ich es täglich genieße, einen so schönen, übersichtlichen und funktionalen Bereich zu sehen!
Natürlich ist das kein „Muss“, aber du solltest es zumindest versuchen:
- Verwende einheitliche Kleiderbügel
- Ordne deine Kleidung nach Farben
- Verwende passende Aufbewahrungsbehälter, die zu deiner Einrichtung passen
- Hänge alle knitterempfindlichen Teile an Bügel
- Falte den Rest nach der KonMari-Methode (hintereinanderstellen statt stapeln)
Aber denk daran: Immer erst aussortieren und deine Kleidung auf das reduzieren, was du wirklich trägst und liebst, bevor du ordnest!
PRO TIPP: Mach mit dem Handy Fotos von deinem Kleiderschrank-Inhalt, wenn du ihn aufgeräumt hast. Schau dir diese Fotos an, bevor du etwas kaufst, und frage dich:
- Habe ich wirklich Platz für eine neue Anschaffung?
- Besitze ich bereits etwas Ähnliches?
- Passt das neue Teil zu meinem bisherigen Stil? Dies ist besonders hilfreich, wenn du ein Farbschema festgelegt hast.
- Fallen mir für das neue Teil spontan mindestens 3 Kombinationsmöglichkeiten ein?

17. Wähle vielseitige Kleidungsstücke
Das muss nicht langweilig sein. „Minimalistische“ Kleidung bedeutet NICHT unbedingt nur neutrale Farben. Du kannst immer noch deinen einzigartigen Stil zum Ausdruck bringen.
Du wirst jedoch viel mehr aus deinem Kleiderschrank herausholen, wenn du einige Stücke besitzt, die für eine Vielzahl von verschiedenen Looks verwendet werden können.
Hier sind einige Beispiele:
- Ein Jeanshemd sieht alleine toll aus oder du kannst es als Jacke tragen.
- Ein einfaches T-Shirt-Kleid kann im Sommer mit Sandalen getragen werden oder im Winter mit Strumpfhosen, Stiefeln und einer Strickjacke.
- Hochwertige Tanktops oder Camisoles können allein oder unter Pullovern, Strickjacken usw. getragen werden.
Sei vorsichtig mit Teilen, die sich nur schwer übereinander tragen lassen (weite oder voluminöse Ärmel oder seltsame Ausschnitte) oder mit Teilen, die nur sehr begrenzt einsetzbar sind.
Du kannst dir immer noch etwas Spezielles gönnen, wenn es deinem persönlichen Stil entspricht, aber wenn du es in Maßen tust, erhältst du eine größere Anzahl von Outfits aus weniger Kleidungsstücken, was das morgendliche Anziehen sehr viel einfacher macht.

18. Hör auf, dich dauernd mit anderen zu vergleichen
Ich kann dir fast garantieren, dass du mit deinem eigenen Kleiderschrank umso unzufriedener sein wirst, je mehr Zeit du damit verbringst, dir die Klamotten anderer Leute anzusehen.
Im das Vergleichen zu reduzieren habe ich drei Dinge getan:
Ich habe aufgehört, Modezeitschriften zu kaufen, dauernd Modeblogs zu lesen und in den sozialen Medien haufenweise Modebloggerinnen zu folgen.

19. Nimm die Kleiderfrage nicht zu wichtig
Hier ein bisschen Klartext von jemandem, der das früher wirklich hören musste:
Letzten Endes interessiert es andere nicht annähernd so sehr, was du trägst, wie du vielleicht denkst und die meisten achten gar nicht darauf, weil sie viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind.
Kleide dich also konsequent entsprechend deiner Persönlichkeit und deinen Vorlieben und achte darauf, wie viel Zeit, Energie und Geld du in deine Garderobe investierst. Spiegelt sie deine Werte und Prioritäten wider? Oder sind die Dinge ein wenig aus dem Ruder gelaufen?
Das habe ich selbst auch schon erlebt, und deshalb bin ich eine leidenschaftliche Anhängerin der Vereinfachung, aber wohlgemerkt, ohne dabei den Spass an Mode und Styling zu opfern!
Wenn du weniger Zeit damit verbringst, dir Gedanken darüber zu machen, was du anziehen sollst, wirst du weniger Stress und mehr Energie für andere Dinge haben. 😊
Und damit kommen wir zum letzten, ultimativen Tipp:
20. Experimentiere mit einer Capsule Wardrobe
Wenn du von der Idee eines minimalistischen Kleiderschranks überzeugt bist und mit möglichst wenig Aufwand die größte Wirkung erzielen willst, empfehle ich dir, eine Kapselgarderobe (engl. Capsule Wardrobe) in Betracht zu ziehen.
Eine Capsule Wardrobe ist eine kuratierte Auswahl an Kleidungsstücken, bei der (fast) alles zusammenpasst. Es gibt keine magische Anzahl von Kleidungsstücken, die sie enthalten sollte, also mache dir keinen Stress, wenn es darum geht, alles perfekt zu machen. Konzentriere dich stattdessen auf Vielseitigkeit.
Ich bin da insgesamt nicht so streng, aber ich halte mich bestmöglich an das allgemeine Konzept einer Kapselgarderobe: Fast alle meine Oberteile passen zu fast allen meinen Unterteilen, und das macht das morgendliche Anziehen zu einem Kinderspiel.
Ich kann so ziemlich mit geschlossenen Augen in meinen Schrank greifen und mir sicher sein, dass ich ein anständiges Outfit herausgreifen werde!
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Hallo Dagmar, vielen Dank für Deine Tips! Mein Problem ist, dass ich mit den Kindern zuhause fast nur meine alten Sachen trage, weil mir meine „schönen“ Sachen zu schade sind zum Putzen und toben. Dann ärgere ich mich aber wieder, wenn ich unverhofft doch Besuch habe oder Freundinnen beim Einkauf treffe, die chic angezogen sind. Letzthin habe ich aber meine tolle teure schwarze Hose mit einem Klettverschluss kaputt gemacht beim Aufräumen und ärgere mich immer noch. Wie machst du das? Danke für einen Tip!🙏
Liebe Cécile, das kenne ich nur zu gut! Ich habe mir angewöhnt, meine ‚schönen‘ Sachen nicht mehr für besondere Gelegenheiten aufzuheben. Warum? Weil ich festgestellt habe, dass ich mich auch im Alltag gut fühlen möchte – unabhängig davon, ob Besuch kommt oder nicht. Natürlich gibt es Kleidung, die einfach zu schade ist, um damit Hausarbeit zu machen. Aber dafür habe ich eine kleine Auswahl an hübschen, aber praktischen Kleidungsstücken parat – zum Beispiel schicke T-Shirts oder bequeme Hosen, die stylisch genug sind, dass ich mich wohlfühle, wenn ich spontan raus muss, aber robust (und waschbar) genug, dass ich mir keine Sorgen mache. Ich finde, es ist eine gute Idee, sich eine ‚Alltags-Capsule Wardrobe‘ zusammenzustellen: bequeme, waschbare und trotzdem schicke Kleidung, die für das Toben mit den Kindern geeignet ist, aber auch schick genug, wenn man unerwartet Besuch bekommt. Vielleicht magst du dir also eine kleine Garderobe mit schönen, aber robusten Stücken zulegen, die du im Alltag tragen kannst, ohne Angst vor Flecken oder Rissen zu haben. Und für die wirklich edlen Sachen, wie deine schicke schwarze Hose, kannst du sie vielleicht für besondere Momente aufheben, wo sie nicht in Gefahr ist, beschädigt zu werden. So trägst du im Alltag trotzdem etwas, in dem du dich wohlfühlst, und deine teuren Teile bleiben unversehrt.
Liebe Dagmar,
ein wirklich inspirierender und praktischer Artikel! Besonders gefallen hat mir der Ansatz, den eigenen Stil zu finden, anstatt jedem Trend hinterherzulaufen. Es ist so befreiend zu erkennen, dass man Kleidungsstücke bewundern kann, ohne sie selbst besitzen oder tragen zu müssen. Die Tipps zur Vereinfachung des Kleiderschranks sind nicht nur alltagstauglich, sondern fördern auch das Bewusstsein für nachhaltigeres Shopping. Die Idee der Capsule Wardrobe macht das morgendliche Anziehen tatsächlich stressfreier und gibt einem die Möglichkeit, nur die Kleidung zu tragen, die man wirklich liebt und gerne kombiniert.
Danke für die hilfreichen Tipps!
Vielen Dank liebe Veronika, Du sprichst mir aus der Seele. 😊🌻